Wert-voll
Kultusministerium zeichnet Maria Blodig als Wertebotschafterin aus.
Werte wie Höflichkeit, Pünktlichkeit und Toleranz scheinen in der heutigen Gesellschaft immer mehr zu Fremdwörtern geworden zu sein. Die Konrad-Adenauer-Realschule will deshalb bereits bei den Jüngsten ansetzen, um eine Basis für Wertevermittlung zu schaffen. Die Schülerin Maria Blodig will als vom Kultusministerium ausgezeichnete Wertebotschafterin Ideen einbringen und den Zusammenhalt in der Schulfamilie fördern.
Das Kultusministerium habe für die Auszeichnung als Wertebotschafter Vertreter aller Schularten gesucht, berichtet zweite Konrektorin Michaela Wasmeier, die künftig Blodigs Ansprechpartnerin in Sachen Wertevermittlung sein wird. Seit Oktober ruft die Adenauer-Realschule einen Wert des Monats aus, der im Unterricht verstärkt behandelt und nachhaltig in Erinnerung gerufen wird. Höflichkeit zum Beispiel. Durch ihre Eigenschaften, ihr Engagement und ihre Akzeptanz sei Maria Blodig geradezu prädestiniert gewesen, als Wertebotschafterin vorgeschlagen zu werden, betont Wasmeier. Die 14-Jährige aus Pösing ist redegewandt und sprüht nur so vor Ideen.
Konkrete Ideen für Vermittlung an der Schule
Diese konnte sie bei einem Seminar im Schullandheim Sulzbürg bei Mühlhausen weiter vertiefen und ausarbeiten. Eine Woche lang setzten sich die Schüler aus ganz Bayern mit ihrer eigenen Rolle und Identität auseinander, philosophierten mit Vertretern der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog aus München über die Werte in Gesellschaft und Schule und erstellten ein Filmprojekt zum Thema Medienethik. Die Zeugnisverleihung durch Kultusministerin Anna Stolz erfolgte bei einer Abschlussveranstaltung am Freitag.
Maria Blodig hat bereits ganz konkrete Ideen, wie Werte an der Realschule altersgerecht vermittelt werden können. Vom Nettigkeits-Wichteln über eine Valentinsaktion mit der Mittelschule und Grußkarten an die Seniorenheime. Dazu sucht sie nun ein Werteteam, eine Werte-AG, die ihr bei der Ausarbeitung und Umsetzung hilft.
Direktor Alexander Peintinger sieht die Wertevermittlung als weiteren Mosaikstein in der Demokratiebildung der Realschule und als Beitrag zum Lernen fürs Leben. „Es ist wichtiger denn je, Werte und Tugenden, die die Gesellschaft zusammenhalten, wieder mehr unter die Leute zu bringen“, überlegt er.
Bürgermeisterin lobt solch ein Engagement
Bürgermeisterin Alexandra Riedl dankt Maria Blodig, verbunden mit einem Gutschein, für ihren Einsatz und die Zeit, die hinter dieser Fleißarbeit steckt. Sie findet es „schön, wenn sich junge Leute so für die Gesellschaft engagieren“.
(Quelle: Chamer Zeitung vom 27.02.2025)