Noch ein Jahr Sport in der Kaserne
Blick auf das angelaufene Schuljahr der Realschule – 642 Schüler und 60 Lehrer
642 Kinder in 25 Klassen, darunter 113 Neuzugänge in der Fünften, ferner rund 60 Lehrer und ein voll belegtes Schulhaus – so lässt sich zumindest in Zahlen das begonnene Schuljahr an der Konrad-Adenauer-Realschule in Roding beschreiben. Details dazu verrät Direktor Alexander Peintinger, inzwischen in seinem 14. Jahr Leiter der Schule.
Von 18 Ukrainern nur mehr drei übrig
Die Brückenklasse für Kinder aus der Ukraine existiert nicht mehr. Dort stand verstärkt Deutschunterricht mit einer Fachkraft auf dem Stundenplan. Aktuell befinden sich von einmal 18 nur mehr drei ukrainische Schüler an der Schule. Der Ausländeranteil je Klasse liegt bei drei bis fünf bei Klassenstärken zwischen 22 und 28 Kindern. „In dieser Größenordnung funktioniert Integration“, so Peintinger. Die Nationalitäten seien vielfältig, was vor allem mit den ausländischen Fachkräften in Roding zusammenhängt, weniger mit der Flüchtlingsthematik. Die Deutschkenntnisse sind nur in Einzelfällen schlecht. Nach einem Jahr in einer Regelklasse verstehen die Kinder fast alles, nach zwei Jahren könnten sie ziemlich alles sprechen, weiß der Direktor aus Erfahrung. Schulkameraden wie Vereine leisten hier die beste Arbeit. Beim Religionsunterricht wird aufgeteilt: römisch-katholisch, evangelisch und – für alle darüber hinaus – Ethik. Hier liegt die Belegung bei zehn Prozent aller Schüler.
Das komplette Raumprogramm ist belegt
Alle Klassenzimmer sind übrigens belegt, die Fachräume konnten Fachräume bleiben, was nicht immer so war. Im Klassenzimmer für die frühere Brückenklasse ist nun die SMV (Schülermitverantwortung) eingezogen. Die Schulleitung bleibt unverändert. Das bedeutet, dass neben Direktor Alexander Peintinger noch Konrektor Bernhard Kolbeck, zweite Konrektorin Michaela Wasmeier, Kirsten Hartl und Jürgen Lösch mit Regieaufgaben betraut sind. „Ein bewährtes Team, das läuft einfach“, freut sich der Direktor. Rund 60 Lehrkräfte inklusive der nebenberuflichen und Aushilfslehrkräfte kümmern sich um die Schüler. Zu Letzteren gehören Josef Köppl, der Leiter der Rodinger Stadtkapelle, für das Fach Musik, Sophia Paul für Mathe und Kunst, Max Seebauer für Stockschießen und Raphaela Sextl für Ernährung und Gesundheit. Kein einziger Referendar kam heuer an, im vergangenen Schuljahr waren es noch fünf. „Weil es keine gibt“, bedauert Peintinger und sieht den Lehrermangel zusehends schärfer werden. In Roding könnten heuer noch alle Pflichtfächer bedient werden, ist er erleichtert.
Auch Platz und Personal für Wahlfächer
Diverse Wahlfächer werden heuer wieder angeboten. Die Auswahl reicht von Robotik über Theater bis Blaskapelle Blechschon, um nur einige Beispiele zu nennen. Nachdem aktuell die Sporthalle und das darunterliegende Hallenbad saniert werden, wird der Sportunterricht in der Sporthalle der Arnulfkaserne und in kleinen Einheiten auch in der Dreifachturnhalle stattfinden. Im nächsten Schuljahr steht die Sporthalle wieder voll zur Verfügung, ist sich Peintinger nach dem gegenwärtigen Stand der Bauarbeiten sicher. Der Schulleiter, der von seinem Büro direkt auf die Baustelle hinüberblicken kann, geht sogar davon aus, dass bereits die Abschlussprüfungen im Sommer nächsten Jahres wieder dort stattfinden können. Was den Umgang mit Handys auf dem Schulgelände betrifft, so gibt es bei der Konrad-Adenauer-Realschule Roding kein striktes Verbot. Diese Haltung basiert auf dem Ergebnis eines Pilotprojektes, dem sich die Realschule unterzogen hatte. Wenn allerdings ein Lehrer die Handys in seiner Klasse einsammeln und am Ende der Stunde wieder austeilen lässt, so ist das ihm vorbehalten. „In der Klasse ist der Lehrer der Chef.“
Werte und Tugenden werden vorgelebt Wie hält es die Schule mit der neuerdings vorgeschriebenen „Verfassungsviertelstunde“? – Kirsten Hartl hat ein fächerübergreifendes Konzept dafür erstellt. Generell habe man sich aber dieser Thematik auch vorher schon gestellt. Zudem leben 60 Erwachsene Werte und Tugenden vor. „Gerechtigkeit und Höflichkeit gehen ja quer durch alle Parteien“, so Peintinger. Bei den anstehenden Klassensprecherwahlen würde in diesem Kontext das Wahlsystem näher erläutert. Bei Vertretungsstunden steht es Kollegen zudem frei, diese für demokratische Themen zu nutzen. Nächste Woche starten die Mädchen und Buben der zehnten Klassen in die Abschlussfahrten nach Berlin, Hamburg und Wien, ehe sie in die Schlussgerade ihres letzten Jahres einbiegen. Übernächste Woche sind die Siebten an der Reihe, um erlebnispädagogische Erfahrungen im Sportcamp Inzell zu sammeln. Erst danach wird sich der Schulalltag einstellen.
(Quelle: Chamer Zeitung vom 13.09.2024)