Auch ohne Ganztagsangebot attraktiv

Realschule: Es kommen mehr Schüler, als gehen werden – Die Zugangszahlen bleiben auf hohem Niveau

Drei Fächer entscheiden, wo ein Schüler nach der vierten Klasse seinen Platz findet: Mathematik, Deutsch und Heimat- und Sachkunde. Ergibt sich eine Durchschnittsnote von 2,66 oder besser, steht einem etwa die Realschule in Roding offen. Zum nächsten Schuljahr haben bislang 111 künftige Fünfklässler diesen Weg gewählt – eine Zahl, die zeigt, dass die Rodinger Realschule weiter attraktiv ist. Denn die Zahlen bewegen sich weiter auf dem hohen Vorjahresniveau von über 100 Zugängen. Schulleiter Alexander Peintinger wird aus den 111 Schülern fünf fünfte Klassen bilden: „Das bedeutet mit jeweils 23 Schülern die optimale Größe!“ Das sei dank aktuell noch guter Lehrerversorgung zu stemmen, wobei am Horizont ein Pädagogenmangel sichtbar sei.

Optimale Raumnutzung

Mit den Zahlen bleibe die Schule auch in der Waage – denn 110 würden bald nach der Zehnten gehen, etwa genauso viele kämen. Die Schule habe damit eine optimale Nutzung – alle Klassen hätten ein eigenes Klassenzimmer, alle Fachräume seien als Fachräume genutzt. Wobei die Gesamtzahl der Zugänge noch variiert, denn bis zum Donnerstag lief der Probeunterricht für Kinder, die bei der Durchschnittsnote nicht ganz die 2,66 getroffen haben. 13 Schülerinnen und Schüler wollen noch dazu stoßen und nehmen die Prozedur auf sich. Aufgeteilt in je zwei Kleinstklassen mit sechs und sieben Schülern, betreut von zwei Lehrern, geht es um Mitarbeit, Verhalten und Testnoten zu Fächern wie Mathematik oder Deutsch. „Etwa ein Drittel schaffen dieses Verfahren“, sagt Peintinger aus der Erfahrung heraus, so dass am Ende vermutlich 115 Schüler für die fünften Klassen zusammenkommen. Doch wer kommt da überhaupt? Es sei interessant, wer sich da notenmäßig bei der Realschule angemeldet habe. Bis zum Notendurchschnitt von 2,33 sei ein Übertritt an Gymnasien angedacht, bis 2,66 der für Realschulen. Wer nun denke, dass dem gefolgt werde, liege falsch, so Peintinger. Zwei Schüler seien dabei, die eine 1,0 im Zeugnis haben, neun eine 1,33 – insgesamt hätten 86 der Neuen vom Schnitt her ans Gymnasium gehen können. Die Wahl der Schulform richte sich offensichtlich für manche Eltern nicht zuerst nach den Noten. Es seien auch andere Faktoren. Die staatliche Realschule Roding etwa könne ab dem neuen Schuljahr mit einem praktisch neuen Hallenbad und einer komplett sanierten Turnhalle glänzen, 24 der Neuschüler wollten in die Bläserklasse, 19 in den Chor. Auch das digitale Konzept, das eine eher langsame Annäherung an neue Medien vorsieht, mag manche Eltern überzeugen. „Letztlich ist es die Transparenz und Klarheit, die wir nach außen tragen – die Eltern wissen, was kommt!“, so Peintinger.

Kein Ganztagsangebot

Und die Schüler kommen. „Und das alles, obwohl wir keine Ganztagsangebote haben!“, betont der Schulleiter. Weder eine offene noch eine gebundene Ganztagsschule gibt es hier: „Die Eltern wissen das – entscheiden sich trotzdem für unsere Schule!“ Womit andere Schulen werben, das hält Peintinger für die Realschule nicht für maßgeblich. Früher habe es ein offenes Ganztagsangebot gegeben, doch sei es immer auf der Kippe gestanden. Peintinger sieht das Angebot nicht dringlich und er ist vorsichtig: „Das kostet viel Geld – vor allem, solange es kostenlos für die Eltern ist!“ Irgendwann könne das nicht mehr getragen werden, so seine Vorhersage: „Dann haut es nicht mehr hin!“ Er sieht daher den Weg einer gesetzlich vorgeschriebenen Ganztagsbetreuung ab 2026 in den Grundschulen eher skeptisch. Er plädiere für den „normalen“ Weg mit Schulende um 13 Uhr, Mittagessen zu Hause mit Bezugsperson dabei, Hausaufgaben zu Hause und dann in die Vereine.

 

Die Debatte ums Handy

Diskussion:

Die neu entflammte Debatte um ein mögliches Handy-Verbot an Schulen, bei der auch das Kultusministerium keine klare Position einnimmt, ärgert Alexander Peintinger. Man könne doch nicht auf der einen Seite das Handy verbieten und, wie es an Schulen im Landkreis gemacht werde, morgens einsammeln und mittags wieder ausgeben, und auf der anderen Seite die Schüler mit Tablets ausstatten – jedes Kind solle 2026 ein Endgerät haben. Er habe sich auch hier anders entschieden – starte erst in der siebten Klasse. Die Schule habe bei Bedarf zudem Tabletwägen, die genutzt werden könnten. Tablets machten nicht überall Sinn und könnten nicht alles ersetzen.

Handyverbot:

Es sei eine Scheindiskussion, wenn man das Handy nun von Schulen verbannen wolle. Seit zehn Jahren arbeite die Realschule als handyfreundliche Schule. „Dabei ist der Umgang hier mehr geregelt als an anderen Schulen. Und die Schulnoten haben dadurch nicht gelitten“, so Peintinger. Es sei doch absurd, etwas verbieten zu wollen, was längst zum Alltag der Schüler gehöre. Man müsse sie nur zum verantwortungsvollen Umgang erziehen, ihnen klar machen, dass alles nachvollziehbar sei, was sie tun und wo die Gefahren liegen und zudem die Eltern in die Verantwortung nehmen. Das sei das, was Schule tun müsse – den richtigen Umgang fürs Leben und Eigenverantwortung vermitteln.

(Quelle: Bayerwaldecho vom 15.05.2025)

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