Eine paradiesische Auswahl
Bei den Berufswahltagen der Realschule Roding immer wieder neue Anbieter vertreten
Von Wirtschaftsdelle keine Spur. Schlange stehen Firmen, Behörden und Betriebe auf der Suche nach Nachwuchs auch 2025. Bei den Berufswahltagen der Konrad-Adenauer-Realschule in dieser Woche hat es auch Anbieter gegeben, die in den vergangenen 14 Jahren noch nie vorstellig geworden sind.
14-mal haben die Berufswahltage bereits an der Konrad-Adenauer-Realschule in Roding stattgefunden. Sie sind eine wichtige Möglichkeit, den Schülern die Vielfalt der Berufe und weiterführenden Schulen aufzuzeigen, die ihnen nach ihrem Schulabschluss an der Realschule offenstehen.
Zum vierten Mal organisiert die Berufswahltage Studienrätin Ruth Landstorfer. Der Andrang der Firmen, Schulen und Behörden sei immer riesig, berichtet sie. Innerhalb der ersten zwei Tage der Anmeldungsfrist sind 40 von 50 Vorträgen vergeben, die restlichen Plätze sind innerhalb weniger weiterer Tage ebenfalls voll. Es gibt auch immer eine Warteliste von jenen Bewerbern, die gerne mit dabei sein wollen, aber keinen Termin mehr bekommen können. Neben Anbietern aus der Region sind auch Firmen und Schulen aus den Nachbarkreisen Regensburg, Straubing oder Schwandorf mit von der Partie.
Polizei und Justizvollzug sind oft die Renner
81 Neuntklässler haben heuer Gelegenheit, sich an den zwei Tagen zu informieren und über Teams jeweils für fünf Präsentationen pro Tag anzumelden. Besonders begehrt sind fast immer die Auftritte der Bundespolizei, der Justizvollzugsanstalt Amberg, der Berufsfachschule für Physiotherapie Cham, von Zoll und BMW. Anliegen von Landstorfer ist es, die Anbieter im Vorfeld auch zu praktischen Beispielen und Möglichkeiten für Schüler, selbst aktiv zu werden, zu animieren. Einen Beruf sozusagen „begreifbarer“ machen, hinterlasse einen nachhaltigeren Eindruck.
ZMT Automotive beliefert namhafte Marken
Zwei Firmen, die heuer erstmals mit von der Partie sind: ZMT Automotive aus Bruck und Avionik, ein Luftfahrttechnisches Unternehmen aus Straubing/Wallmühle. Ersteres ist indirekt mit der Schule verbunden, denn ein Sohn macht im vergangenen Jahr seinen Abschluss in Roding und Direktor Alexander Peintinger lernt dabei auch den Vater kennen. Beide unterhalten sich und schließlich fällt das Gespräch auf die Berufswahltage.
ZMT, ein Automobilzulieferer, der alle namhaften Marken bedient, zählt knapp 600 Mitarbeiter. Aktuell bildet das Unternehmen 31 Frauen und Männer aus. Zwei von ihnen, Daniel und Ivan, sind mit in Roding dabei, denn sie können am besten über ihre Erfahrungen in diesem Ausbildungsberuf Auskunft geben. Begleitet werden sie von Inge Wagner, Personalsachbearbeiterin, und Ausbildungsleiter Jürgen Karl. Diverse Werkzeuge und Teile haben sie mit im Gepäck.
Der Bedarf an Auszubildenden ist der Grund, warum viele Firmen an die Schulen drängen, so auch ZMT. Das Unternehmen geht noch weiter, es pflegt zusätzlich Kooperationen mit verschiedenen Schulen und auch mit der Handwerkskammer.
ZMT übernimmt alle Auszubildenden. Meister und Techniker kehren nach ihrer Weiterbildung auch gerne wieder zurück. Durchgefallen sei noch keiner der Azubis, so Karl, dagegen gab es schon einige Beste. Dies spricht für die Qualität der Ausbildung in dem Unternehmen, das auch über ein eigenes Ausbildungszentrum verfügt.
Technischer Arbeitsplatz an einem Flugplatz
Durch einen persönlichen Kontakt hat sich ein erstmaliger Auftritt an der Schule auch für Avionik ergeben, ein luftfahrtechnisches Unternehmen mit Sitz am Flugplatz Wallmühle bei Straubing. Es besteht seit dem Jahr 1977 und hat erst vor vier Jahren eine neue Halle in Betrieb genommen. Es zählt 85 Mitarbeiter, teilt sich auf in Service und Entwicklung, entwickelt im zivilen wie militärischen Bereich und repariert Flugzeuge wie Hubschrauber.
Wer sich für eine Ausbildung zum Elektroniker oder Fluggeräteelektroniker entscheidet, hat eine dreieinhalbjährige Ausbildungszeit vor sich, die aber auf drei Jahre verkürzt werden kann. Die Blockbeschulung erfolgt immer in Pfaffenhofen an der Ilm. Jedes Jahr werden fünf bis sechs Lehrlinge ausgebildet, heuer sind es mangels Bewerbern nicht so viele. Grundlage ist die mittlere Reife mit Stärken in Englisch, Physik und Mathe.
Natürlich geht es bei diesem Unternehmen für Mitarbeiter auch immer wieder in die Luft, vor allem bei sogenannten Überprüfungs- und Abgleichflügen.
Für ihre Präsentation in der Realschule Roding hat das vierköpfige Team von Avionik Instrumente aufgebaut, wie sie einem in Flugzeugen kleinerer Bauart begegnen. Außerdem gewährt ein Imagefilm Einblick in das Berufsbild, das sich zuvor so keiner der Schüler richtig vorstellen konnte.
(Quelle: Chamer Zeitung vom 14.02.2025)