104 Matrosen gehen von Bord

Realschule verabschiedet ihre Absolventen – Fünf von ihnen mit lupenreinem Einserschnitt.

Für viele war es ein Forschungsschiff, für manche ein Kreuzfahrtschiff, für einige sogar ein Rettungsschiff, doch alle saßen im selben Boot. Dieses Boot mit 104 Matrosen hat am Freitagvormittag den sicheren Hafen verlassen. Für die Absolventen der Konrad-Adenauer-Realschule heißt es, sich auf neue Herausforderungen einzulassen und sich im Berufsleben oder in einer weiterführenden Schule zu bewähren.

Passend dazu wünschte die stellvertretende Landrätin Gerlinde Graßl den jungen Mädchen und Burschen bei der Abschlussfeier in der Stadthalle, dass sie ihre erworbenen Talente wie einen Kompass einsetzen mögen, der sie durch unsichere Zeiten führt. Denn neben Bildung erwarben sie sich während der Schulzeit durchaus ebenso wichtige Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kreativität und Verantwortung. „Lernen und Ausdauer haben sich gelohnt“, beglückwünschte sie die Absolventen, für die die Abschlussfeier wie nur wenige Ereignisse im Leben ein einmaliges Erlebnis darstellt. „Ihr habt in den vergangenen Jahren alles gegeben, um diesen Tag möglich zu machen.“

Den jungen Erwachsenen stehen alle Türen offen

Dass den jungen Menschen nun alle Türen offen stehen, betonte Bürgermeisterin Alexandra Riedl stellvertretend für die anwesenden Bürgermeister der umliegenden Gemeinden. „Der Landkreis Cham und die Stadt Roding verfügen über vielfältige Möglichkeiten.“ Den Absolventen wünschte sie, dass sie bei all den Aufgaben und Herausforderungen stets den richtigen Weg einschlagen. Elternbeiratsvorsitzende Simone von Zuccalmaglio ging sogar noch einen Schritt weiter und riet den Absolventen, auf ihrer Reise nicht nur die Ziele vor Augen zu haben, die sie sich gesteckt haben, sondern sich ab und zu auch mal Zeit zu nehmen, um die Dinge am Wegesrand zu betrachten.

Nachdem sich die Schulband mit „Best day of my life“ so richtig eingegroovt hatte, ließ Franziska Knogl in der Rede der Abschlussschüler die Schulzeit Revue passieren. Vor allem die Pandemie blieb in Erinnerung. Zwar hatte das Homeschooling durchaus seine Vorteile, etwa wenn es um die morgendliche Kleiderwahl ging, doch umso größer war die Freude, als das Schulleben früher als anderswo wieder Fahrt aufnehmen konnte. Die Abschlussfahrten nach Berlin, Bremen, Hamburg und an die Nordsee schweißten die vier Abschlussklassen noch weiter zusammen.

Bei so vielen Eindrücken aus Hansestädten kam Direktor Alexander Peintinger um seinen Vergleich der Realschule mit einem Schiff kaum herum. Vor sechs Jahren habe es für die damaligen Fünftklässler geheißen „Heuer an und Leinen los“. Der Mut, den die jungen Matrosen mit an Bord brachten, wurde nicht enttäuscht, auch wenn einige wenige im Laufe der Jahre von einem anderen Rettungsschiff aufgenommen werden mussten, als es hieß „Mann über Bord“.

Pandemie als Einschnitt und Herausforderung

Eine Schifffahrt sei aber nicht immer lustig und schön, sondern führe durch hohe Wellen, Unwetter und Tiefs mit dem Namen „Pandemie“. Durch Teamarbeit und die Fähigkeit zur Sicherheits- und Notfallbewältigung manövrierte das Schulschiff mit den 104 Matrosen auf den sicheren Hafen, den Abschluss, zu. „Eure Reise war nicht immer glatt, aber ihr habt die Herausforderungen angenommen und seid über euch hinausgewachsen“, lobte Kapitän Peintinger seine Mannschaft, ehe er den Absolventen, verbunden mit den besten Wünschen für ihre Zukunft, zurief: „Alle Mann an Deck! Leinen los und volle Kraft voraus!“

Nach so viel Seemannsgarn war es nur logisch, dass der Blechschon unter der Leitung von Georg Kulzer die „Pirates of the Caribbean“ intonierte. Außerdem sorgten Markus Lex, Peter Kiener und Holger Kruschina mit „Die Reise“ von Max Giesinger für einen ungewöhnlichen musikalischen Höhepunkt.

Am Abend feierten die Absolventen in stilvoller Garderobe beim Abschlussball das Ende der Schulzeit.

Die Einserschüler:

1,0: Lisa Ackermann (Roding), Irina Artmann (Straßberg), Magdalena Eichinger (Reichenbach), Franziska Knogl (Walderbach) und                 Sarah Anna Nicklas (Trasching)

1,09: Annabel Höcherl (Roithof)

1,27: Valentina Seidl (Michelsneukirchen)

1,33: Bastian Groß (Falkenstein) und Sebastian Pirzer (Mitterdorf)

1,36: Marie-Sophie Haller (Roding)

1,45: Franziska Six (Zell) und Christian Stuber (Zell)

Saint-Exupèry-Preis: Lisa Ackermann.

(Quelle: Chamer Zeitung vom 22.07.2023)

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